Es war kalt als der Tag anbrach. In einem Heuballen hatte es sich eine Kätzin gemütlich gemacht. Drei kleine Kätzchen lagen an ihrem Bauch. Alle sahen stark und gesund aus. Die Mutter verließ das Nest, um etwas Beute zu jagen. Aber sie kam nie zurück. Drei Tage lang hungerten die kleinen Kätzchen und frierten. Ohne sich selber, wären sie wahrscheinlich erfroren. Dann endlich kam Licht in den Schuppen in dem sie lagen. Ein großes Wesen, das auf zwei Beinen lief erschien und näherte sich den Kätzchen. Es nahm sie in den Arm und brachte sie nach draußen. Noch blind maunzten die kleinen und strampelten. Der Zweibeiner brachte sie in sein Haus und brachte ihnen erst einmal etwas Milch. Klein und zerbrechlich näherten sie sich dem Napf und tranken daraus. Der Mensch beobachtete sie und passte auf, dass jedes etwas bekam. Doch die Wärme und die Milch konnten ein Fellknäuel nicht retten. Nach zwei Tagen bei dem Menschen, starb es an einer Lungenentzündung. Die zwei die übrig blieben, gewöhnten sich schnell an ihr neues Heim und als sie dann auch die Augen öffneten begannen ihre wilden Spiele, bei denen die Einrichtung ihres Menschen manchmal viel herhalten musste. Sie wurden aber immer liebevoll behandelt. Als dann der Kater mehr raus ging und die Kätzin eher drinnen blieb, entfernte sich die Bekanntschaft der beiden Geschwister. Der Mensch kümmerte sich daher immer mehr um seine treue Gefährtin. Manchmal kamen auch Kinder und so hatte die Kätzin fast immer Gesellschaft. Irgendwann wurde es ihr aber auch zu langweilig und sie war immer seltener bei ihrem Menschen. Und als sie dann irgendwann nach Hause zurückkam, fand sie ihren Freund nicht mehr. Ein komischer Geruch lag im Haus, sie hatte ihn schon einmal gerochen. Erinnerungen blitzen auf. Ein kleines rotes Fellbündel in einem Korb. Sie näherte sich dem Körbchen in dem damals ihr Bruder lag. Blind und tot. Sie senkte den Blick und suchte verzweifelt nach ihrem Menschen, doch es war aussichtslos. Traurig verließ sie ihr geliebtes Zuhause und suchte sich im Schuppen Unterschlupf.